Ein Faulpelz als Weihnachtsheld

Peanut ist Amelie´s Kater und gleichzeitig ihr bester Freund. Da gerade Winter ist, möchte Peanut am liebsten den ganzen Tag neben Amelie auf dem Sofa liegen und gestreichelt werden. Jetzt zur Weihnachtszeit ist es im Freien sehr kalt, da es erst kürzlich geschneit hat. Deswegen ist es Peanut auch erlaubt, sich während der gesamten Winterzeit in der warmen Wohnung aufzuhalten. 

Peanut ist generell ein sehr gemütlicher Kater und geht keinen Schritt mehr als er muss. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehören daher das Faulenzen sowie im Zuge dessen das Beobachten der Umgebung. Da heute Weihnachten ist, gibt es für Peanut besonders viel zu beobachten. Amelie und ihre Eltern sind nämlich damit beschäftigt, die Wohnung auf Vordermann zu bringen und das Weihnachtsfestmahl zuzubereiten. Peanut sieht ihnen dabei gespannt vom Sofa aus zu, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. „Peanut ist heute wieder besonders gemütlich!“, meint Amelie schmunzelnd zu ihren Eltern. „Ja, er ist einfach ein kleiner Faulpelz“, antwortet der Vater lachend. 

Da Peanut am liebsten in der Wohnung liegt und schläft, ist es auch nicht verwunderlich, dass er nur äußerst selten ins Freie hinausgeht, um sich seine Pfoten zu vertreten. Kurz vor dem Weihnachtsessen wird der Kater aber doch noch von den Eltern für einen Augenblick hinausbugsiert. „Er braucht etwas Bewegung, da er eh den ganzen Tag nur herumliegt“, zwinkert die Mutter Amelie zu. Nachdem Peanut kurze Zeit später wieder in die Wohnung hereingekommen ist, verhält er sich auf einmal sehr merkwürdig. Ständig streift er miauend um Amelie´s Füße herum. „Was ist denn los, Peanut?“, überlegt diese verwundert. Er scheint plötzlich wie ausgewechselt zu sein. Immerzu flitzt er zwischen Amelie und ihren Eltern hin und her, läuft zur Haustüre und danach wieder zurück. Verwundert über das überaus eigenartige Verhalten des Katers folgen die drei ihm bis zur Haustüre. Peanut steht nun erwartungsvoll davor und sieht sie dabei an. „Sollen wir ihn wieder hinauslassen?“, fragt Amelie ihre Eltern überlegend. „Ja, dann sehen wir, was er vorhat“, geben diese nachdenklich zur Antwort. 

Nachdem die Haustüre geöffnet wurde, springt Peanut mit einem Satz hinaus ins Freie. Amelie und ihre Eltern folgen ihm überrascht. Hastig stapft Peanut mit seinen kleinen Pfoten durch den Schnee. Er muss diesen Weg zuvor bereits gegangen sein, da sich seine alten Pfotenabdrücke noch im Schnee befinden. Mit der verwunderten Familie im Schlepptau eilt er zu einem alten Schuppen, der dem Nachbarn gehört, hinüber. Vor dem Schuppen bleibt er auf einmal wie angewurzelt stehen. Nachdem Amelie und die Eltern nun auch davor angekommen sind, spricht der Vater sichtlich außer Puste zu Amelie und der Mutter „Habt ihr gewusst, dass Peanut so schnell sein kann?“ Die beiden antworten ihm mit einem verwunderten Kopfschütteln. Der Kater sieht die Familie voller Erwartung mit großen Augen an und beginnt heftig zu miauen. „Peanut, was ist denn nur mit dir los?“, wundert sich Amelie und sieht ihre Eltern fragend an. Aber auch diese scheinen vom Verhalten des Vierbeiners verwirrt zu sein. „Gehen wir zurück nach Hause, es ist kalt. Außerdem kommt das Christkind bald“, meint die Mutter entschieden.

Als die drei gerade umkehren möchten, vernehmen sie plötzlich aus dem Inneren der Scheune ein Geräusch. Dieses Geräusch wird immer lauter. „Vielleicht haben sich Ratten über die Wintermonate eingenistet und Peanut ist da, um sie zu fangen“, überlegt der Vater laut. Daraufhin ist auf einmal ein leises und verzweifeltes Miauen zu hören. Dieses Miauen wird immer lauter und verzweifelter. „Da ist eine Katze im Schuppen eingesperrt worden!“, ruft Amelie erschrocken. Die Eltern öffnen nun mit etwas Mühe die Schuppentüre und tatsächlich springt ihnen eine verängstigte Katze entgegen. Die Katze begrüßt Peanut als Zeichen ihrer Dankbarkeit mit einem lauten Schnurren. Sichtlich erfreut darüber, dass der pelzige Freund befreit wurde, flitzt Peanut zwischen den Beinen der Familie umher. „Das ist doch die Katze von unserem Nachbarn!“ ruft Amelie verwundert. Dabei fallen ihr sofort die abgewetzten Pfoten auf. „Das arme Kätzchen muss verzweifelt versucht haben, sich aus seiner misslichen Situation zu befreien, indem es wie wild an den Wänden gekratzt hat. 

Behutsam wird die Katze nun von der Familie zum Haus des Nachbarn hinübergetragen. Als dieser die Haustüre nach dem Klingeln öffnet und seine Katze sieht, ist er überglücklich, da er sie bereits verzweifelt gesucht hat. Nachdem ihm die drei berichtet haben, was passiert ist, sieht sie der Nachbar entsetzt an. „Ich habe unsere Minnie beinahe überall gesucht. Einzig und allein an den alten Schuppen habe ich nicht gedacht. Sie muss mir gestern gefolgt sein, als ich mein Werkzeug weggesperrt habe. Dabei muss ich sie aus Versehen eingeschlossen haben. Ich möchte euch von ganzem Herzen danken, dass ihr sie mir wohl auf wiedergebracht habt.“ Nachdem sich die vier noch einige Zeit unterhalten haben und sich gegenseitig mit „Frohe Weihnachten“ verabschiedet haben, kann Weihnachten endlich gefeiert werden. 

Zuerst wird sich ausgiebig gestärkt und im Anschluss die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum ausgepackt. Dabei freuen sich alle riesig über ihre Geschenke. Insbesondere Peanut, der ein sehr kuscheliges Katzenbett für seine weiteren Faulenzertage geschenkt bekommen hat. Voller Freude springt er auf seinen neuen Schlafplatz hinauf und schläft darauf sofort überglücklich ein. „Das Faulenzen hast du dir auch mehr als verdient, lieber Peanut“, sind sich Amelie und ihre Eltern einig. „Denn du bist ein wahrer Held!“

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