Die unwiderstehlichen Kekse

Niklas liebt Kekse über alles und freut sich jedes Jahr auf die guten Weihnachtskekse. Wie immer zur Weihnachtszeit besuchen er und seine Eltern den örtlichen Weihnachtsmarkt. Niklas weiß genau, dort gibt es jedes Jahr die besten Kekse. Aus allen Ecken strömt immer ein herrlicher Duft hervor, dem er kaum widerstehen kann. So ist es auch dieses Jahr. Schon beim allerersten Stand fallen ihm sofort die leckeren Kekse auf und er will sie unbedingt kosten.

„Mama, Papa, ich möchte diese Kekse da probieren!“, sagt Niklas ganz aufgeregt. „Nein, Niklas, wir haben doch so viele Kekse von der Nachbarin bekommen“, antwortet daraufhin der Vater. Niklas weiß genau, dass es zuhause genügend Kekse gibt. Aber er hat jetzt Hunger, und zwar auf genau diese Kekse vor seiner Nase. Sein Taschengeld hat er bereits ausgegeben und seine Eltern kaufen ihm die Kekse einfach nicht. Enttäuscht geht er mit seinen Eltern weiter zum nächsten Stand. Diese Plätzchen sehen sogar noch besser aus als die beim vorigen Stand. Niklas läuft das Wasser im Mund zusammen. 

Plötzlich winkt der Familie jemand freundlich aus der Ferne entgegen. „Oh, sie mal, da ist ja unser Nachbar Thomas!“, ruft Niklas´ Mama erfreut. „Schön dich zu sehen“, freuen sich die Eltern und beginnen sich mit ihm zu unterhalten. „Ich gehe kurz zu dem Stand da vorne“, erzählt Niklas seinen Eltern und macht sich auf den Weg. Nun sind die vielen guten Plätzchen direkt vor seiner Nase. „Ich hätte gerne 5 Stück von diesen Keksen“, hört er neben sich eine Dame reden. 

Niklas sieht, dass die Dame am Stand gerade damit beschäftigt ist, die bestellten Kekse zu verpacken, und da ihn auch sonst niemand zu sehen scheint, kann er einfach nicht mehr widerstehen und stopft sich schnell einen Schokoladenkeks mit bunten Streuseln in den Mund. Da der Keks so unglaublich lecker ist, nimmt er noch einen zweiten und dann einen dritten, die alle ganz schnell in seinem Mund verschwinden. Noch immer unbemerkt steckt er zwei Kekse in seine Jackentasche. Diese zwei Stück möchte er sich für zuhause aufbehalten.

 „Niklas, kommst du bitte, wir gehen weiter“, ertönt es von drüben. Niklas´ Eltern verabschieden sich gerade von Thomas und winken zu Niklas hinüber. Als sie nach einiger Zeit beim Auto angekommen sind, setzt sich Niklas auf die Rückbank. Während seine Mama ihn angurtet, fallen plötzlich zwei Kekse aus seiner Jackentasche heraus. „Wo hast du die denn her?“ fragt ihn die Mutter überrascht. „Die hat mir Thomas gekauft“, lügt Niklas blitzschnell und wird dabei ganz rot im Gesicht.

„Das kann aber nicht sein, Niklas! Wir waren die ganze Zeit bei Thomas und er hat dir die Kekse bestimmt nicht gekauft. Also, woher hast du sie?“, bohrt die Mama nach. Plötzlich fängt Niklas zu weinen an und erklärt „Die Kekse haben so gut ausgesehen und geduftet, ich hatte kein Taschengeld mehr und ihr habt sie mir auch nicht gekauft.“ „Soll das heißen, dass du sie gestohlen hast, Niklas?“, fragt die Mama weiter nach. Niklas läuft rot an wie eine Tomate, es ist ihm so peinlich „Ja, das habe ich“, gesteht er ihr. 

Die Eltern sehen sich an und haben gleichzeitig eine Lösung. „Du bekommst von uns das Geld für die Kekse. Wir gehen jetzt zusammen zu der Dame und du erklärst ihr alles und entschuldigst dich bei ihr.“ Niklas würde am liebsten im Erdboden versinken, aber er hat keine Wahl und geht mit seinen Eltern zur Dame. Zu seiner Überraschung ist die Dame aber sehr freundlich zu ihm und bedankt sich für seine Entschuldigung. Als sie zu Hause angekommen sind, denkt Niklas noch einige Zeit über den Tag nach. Es ist ihm noch immer sehr peinlich und er weiß, dass er nie wieder in seinem Leben etwas stehlen wird. Nicht einmal mehr so leckere Kekse.

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