Der ehrliche Dieb

Verbrecher

Bitte komm endlich, Oma wartet schon“, ruft Mama Joachim zu. „Ich komme schon, Mama.“ Joachim schnappt sich noch schnell seine dicke Jacke, seinen blau-weiß gestreiften Schal und dicke Handschuhe, da es im Freien sehr kalt ist. Es ist kurz vor Weihnachten und bisher hat es diesen Winter sehr viel geschneit. Joachim´s Mama kehrt noch schnell das Auto vom restlichen Schnee ab und danach fahren die beiden los.

Als sie bei der Oma angekommen sind, freut sich diese sehr, ihren Enkel zu sehen „Joachim, heute gehen wir in das Spielwarengeschäft Wunderkiste. Vor Weihnachten gibt es dort immer sehr viele neue Spielsachen.“ Joachim bekommt gleich riesige Augen, mit dem hat er nicht gerechnet. Er liebt dieses Spielwarengeschäft, da es immer die neuesten Spielsachen hat. Als die beiden mit dem Mittagessen fertig sind und die letzten Zwetschkenknödel gegessen haben, machen sie sich auf den Weg ins Einkaufszentrum.

Da Oma weiß, wie sehr sich Joachim auf das Spielwarengeschäft freut, ist gleich der erste Weg dorthin. Joachim sieht sich zusammen mit seiner Oma im Geschäft um und entdeckt die Dinosaurierabteilung. „Dinosaurier!“, ruft er quietschend und läuft zum Regal hinüber. Dinos gehören einfach zu seinen Lieblingsspielsachen. „Du kannst dir gerne einen Dino aussuchen“, erklärt ihm die Oma herzlich. Als Joachim das hört, kann er sich gar nicht entscheiden, welcher Dino in seiner Sammlung aufgenommen wird. Am liebsten würde er alle nehmen. „Ich sehe mir die Dinos genauer an, Oma, sonst kann ich mich nicht entscheiden“, meint Joachim aufgeregt. Danach zieht er seine dicke Jacke aus und setzt sich auf den Boden. Die Oma sieht ihm dabei zu, als sie auf einmal hinter sich eine Stimme hört „Hallo Grete, hallo Joachim, das freut mich ja sehr, euch zu sehen.“ Als sich Oma umdreht, sieht sie ihre Freundin Margot mit einem lachenden Gesichtsausdruck hinter sich stehen. Die beiden tratschen eine kurze Zeit miteinander, während Joachim die Dinos begutachtet und mit ihnen spielt. „Dieser Dino geht jetzt in seine Höhle zurück“, sagt Joachim und steckt den Dino in seine Jackentasche hinein. Danach spielt er noch mit den anderen Dinosauriern und vergisst dabei darauf, dass einer davon noch in seiner Jacke ist. „Tschüss, ihr beiden“, verabschiedet sich Margot nach einer Weile. „Oh, Joachim, ich habe jetzt die Zeit ganz übersehen, wir müssen unbedingt noch Lebensmittel einkaufen gehen, bevor dich deine Mama abholt. Ich kaufe dir das nächste Mal einen Dinosaurier“, erklärt Oma gestresst. Joachim zieht daraufhin schnell seine Jacke an und die beiden verlassen das Geschäft.

Als sie nach dem Lebensmitteleinkauf wieder bei Oma zu Hause angekommen sind und sie den Einkauf verstaut haben, möchte diese wissen, welcher Dinosaurier Joachim am besten gefallen hat. Plötzlich erinnert er sich daran, dass er ja einen Dino in seine Jackentasche hineingesteckt und in der Hektik nicht mehr zurückgelegt hat. „Was ist denn los, Joachim?“, möchte die Oma wissen, als sie seinen besorgten Gesichtsausdruck sieht. Joachim läuft in die Garderobe, um in seiner Jacke den Dino zu holen. „Ich habe ihn beim Spielen in die Seitentasche gegeben und dann darauf vergessen. Muss ich jetzt ins Gefängnis?“, antwortet er ganz aufgeregt. „Keine Sorge, wir bringen ihn gleich morgen ins Geschäft zurück und du erklärst einfach, dass du das nicht mit böser Absicht gemacht hast.“ Als Joachim sofort nickt, muss Oma schmunzeln. Sie ist noch stolzer auf ihren Enkelsohn als je zuvor, da sie weiß, wie ehrlich Joachim doch ist.

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