Der Kaufhaus-Schreck

Einkaufszentrum

Die kleine Marie fährt heute mit ihren Eltern und ihrer Schwester in ein großes Einkaufszentrum. Darauf hat sie sich schon die ganze Woche gefreut, da ihr Mama und Papa versprochen haben, dass sie auch in das Spielzeuggeschäft, das sich im Einkaufszentrum befindet, gehen werden. Aber zuerst werden die wichtigen Erledigungen gemacht.

Als erstes geht es in ein Kleidergeschäft für Kinder, da Marie und ihre Schwester neue Kleidung benötigen. Im riesigen Geschäft ist ein richtiges Gewusel, so viele Leute stehen bei der Kassa an. „Marie, wie gefällt dir das gelbe Kleid?“, möchte ihre Mutter von ihr wissen. „Ist mir egal“, gibt Marie zur Antwort. Sie möchte nur ganz schnell in das Spielzeuggeschäft und hat keine Lust darauf, Kleidung anzuprobieren. „Ich bin derweil in der Herrenabteilung“, ruft der Vater ihnen zu und geht im Geschäft so weit nach hinten, bis er nicht mehr zu sehen ist.

Marie fragt sich, wo das Spielzeuggeschäft ist. Vom Ausgang kann sie nur ein weiteres langweiliges Modegeschäft sehen. Als ihre Schwester und Mama gerade damit beschäftigt sind, die passende Größe einiger Shirts herauszusuchen, läuft Marie kurz aus dem Geschäft hinaus, um das Spielzeuggeschäft zu suchen. Aber egal wohin Marie auch sieht, da ist kein Spielzeuggeschäft in Sicht. Es gibt hier einen Bäcker, ein Modegeschäft, WC´s und ein Restaurant. Als sie etwas weiter geht, entdeckt sie noch eine Buchhandlung, ein Brillengeschäft und ein Schmuckgeschäft.

Marie möchte nun wieder zurück in das Geschäft gehen, in dem ihre Eltern und ihre Schwester sind. Aber als sie sich umsieht, ist das Geschäft nicht zu finden. Sie bekommt es auf einmal mit der Angst zu tun. „Wo ist das Geschäft?“ Marie läuft immer weiter den Gang entlang. Aber egal, wie weit sie läuft, sie findet das Geschäft nicht wieder. Sie wird immer nervöser und nervöser. Was soll sie jetzt nur machen?

Marie ist so verzweifelt, dass sie vor der Buchhandlung zu weinen beginnt. Eine Verkäuferin im Geschäft beobachtet sie und stürmt zu ihr hinaus. „Was ist denn los, Kleine?“, fragt die Dame besorgt. Marie kann sich gar nicht beruhigen und bringt nur die Worte „Mama verloren“ heraus. Die Verkäuferin lächelt sie freundlich an und antwortet ihr „Komm mit ins Geschäft, wir lassen sie einfach ausrufen, du findest sie bald wieder.“ Marie kann sich nun etwas beruhigen und geht mit der Dame ins Geschäft hinein. Die Verkäuferin fragt nach Marie´s Namen sowie den Namen ihrer Eltern und ruft dann vom Geschäft aus jemand an. Kurze Zeit später hört Marie, wie im gesamten Einkaufszentrum die Nachricht „Die kleine Marie wartet auf ihre Eltern Daniela und Maximilian Hauser in der Buchhandlung Bücherwurm im ersten Stock. Sie werden gebeten, umgehend in die Buchhandlung zu kommen“, ertönt.

Kurze Zeit später sieht Marie ihre Eltern und Schwester besorgt auf die Buchhandlung zukommen. „Marie, wir haben uns schon solche Sorgen um dich gemacht“, ruft die Mutter ihr zu und umarmt ihre Tochter ganz fest. Auch der Vater ist sichtlich erleichtert „Ach Marie, geht es dir wohl gut?“ Danach reden die Eltern noch einige Zeit mit der Verkäuferin und bedanken sich bei dieser. „Na komm, lasst uns erstmal etwas Essen gehen“, meint der Vater.

Im Lokal bestellen sich alle eine große Pizza. Der Vater wird nun ernst und möchte mit Marie und ihrer Schwester darüber reden, was genau zu tun ist, sollte wieder jemand von den beiden verloren gehen. „Als erstes ist es ganz wichtig, dass ihr immer in unserer Nähe bleibt, damit so etwas nicht mehr passiert. Solltet ihr euch dennoch wieder einmal in einem Einkaufszentrum verlaufen, dann könnt ihr immer jemand, der im Einkaufszentrum arbeitet, um Hilfe bitten. Die helfen euch dann bestimmt weiter. Niemals dürft ihr aber mit einer fremden Person mitgehen, die nicht hier arbeitet“. „Aber wieso eigentlich nicht, Papa?“, möchte Marie wissen. „Weißt du Liebling, es gibt leider auch Personen, die keine guten Absichten haben und denen man deswegen nicht vertrauen kann. Ihr könnt aber fremde Personen um Hilfe bitten, dass sie uns anrufen, das ist immer in Ordnung. Nur dürft ihr keinesfalls mit ihnen mitgehen. Unsere Telefonnummer habt ihr eh immer in euren Taschen eingesteckt. Sollten wir einmal nicht abheben, dann muss eine fremde Person die Polizei rufen. Ihr habt zwar noch kein Handy, aber bei größeren Kindern ist das einfach, die haben meistens ein Handy und sollten sofort ihre Eltern anrufen.“

Marie und ihre Schwester überlegen, das war ganz schön viel auf einmal. Die Eltern schmunzeln „Wir werden das noch einige Male mit euch besprechen und jetzt gehen wir endlich in das Spielzeuggeschäft, auf das ihr euch schon den ganzen Tag freut.“

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