Der Zahnartzbesuch

Zahnarzt und lachender Zahn

Andi rutscht in der Klasse ganz aufgeregt auf seinem Sessel herum. Nach dieser Stunde wird er von seiner Mama abgeholt und fährt mit ihr zum Zahnarzt. Sein Freund Richard hat ihm heute den ganzen Tag erzählt, dass er von einem Freund gehört hat, dass ein Zahnarztbesuch gar nicht lustig sei und er muss die ganze Zeit an seine Worte denken. „Der Zahnarzt bohrt mit einer Bohrmaschine im Mund herum“, hat Richard ihm den ganzen Vormittag erklärt.

Nachdem die Glocke geläutet hat, würde Andi am liebsten in der Klasse bleiben und den ganzen Tag lernen, damit er nicht mit seiner Mama zum Zahnarzt fahren muss. „Andi, du musst gehen, deine Mama wartet schon“, ermahnt ihn seine Lehrerin. Andi packt seine Füllfeder und seinen Bleistift langsam in die Schultasche und geht aus dem Klassenzimmer hinaus. Heute ist er besonders langsam beim Anziehen seiner Schuhe und seiner Jacke.

Im Freien wartet schon seine Mama auf ihn. „Hallo Liebling, wie war die Schule?“, möchte sie wissen. Andi erzählt ihr in sehr wenigen Worten von seinem Vormittag und sieht danach schweigend aus dem Autofenster hinaus. „Du musst keine Angst vor dem Zahnarzt haben, Liebling, du wirst sehen, es ist gar nicht schlimm“, beruhigt ihn seine Mama. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen die beiden vor dem Gebäude des Zahnarztes Dr. Reinweiß an. Andi möchte gar nicht aus dem Auto aussteigen. „Na komm, mein Schatz“, lächelt ihn die Mutter an und nimmt Andi bei der Hand.

„Guten Tag, mein Sohn hat einen Zahnarzttermin“, erklärt die Mutter der Ordinationsassistentin. „Hallo, bitte nehmen Sie doch noch kurz Platz“, antwortet die Dame sehr freundlich und lächelt Andi an. Sie erzählt weiter. „Wir haben da drüben einige Bücher und Spiele, du kannst dich gerne umsehen.“ Als Andi zu den Büchern und Spielen hinübergeht, kommt er aus dem Staunen nicht heraus. Da vorne liegt genau das Buch, das er sich selbst schon lange wünscht. Nachdem Andi die ersten Seiten mit großer Spannung gelesen hat, wird er auch schon aufgerufen. Zuerst geht es für ihn zum Röntgen. „Wir machen jetzt nur einige Bilder von deinen Zähnen, das tut gar nicht weh“, erklärt ihm die Assistentin freundlich und geht aus dem Zimmer hinaus. Andi muss für die Fotos auf einen kleinen silbernen Stab hinaufbeißen und stillhalten. Das Gerät dreht sich einige Male um ihn. Danach öffnet die Assistentin schon wieder die Türe und nimmt ihm den Umhang ab.

Danach wird er gleich aufgerufen und darf auf dem Zahnarztstuhl Platz nehmen. Der Zahnarzt begrüßt Andi mit einem breiten Lächeln. „Hallo Andi, dann wollen wir uns mal deine Zähne genauer ansehen. Dafür muss ich den Stuhl etwas zurückstellen, damit ich sie besser sehen kann.“ Der Zahnarzt nimmt dafür einen winzig kleinen Spiegel zur Hand. „Oh, hier hinten haben wir ein ganz kleines Loch“, stellt der Zahnarzt fest. „Aber keine Sorge, das haben wir gleich behoben. Wir müssen den Zahn ganz kurz bohren und danach darfst du dir eine Füllung aussuchen“, zwinkert ihm der Zahnarzt zu und bittet Andi, seinen Mund weit zu öffnen. Andi schließt vor Schreck seine Augen. Er muss dabei an Papa´s blaue Bohrmaschine denken und möchte am liebsten sofort hinauslaufen, als er den Zahnarzt sagen hört „Wir sind mit dem Bohren fertig.“ „Wir sind schon fertig?“, fragt Andi mit großer Verwunderung. „Ich habe ja gar nichts gespürt. Und wo ist denn die große Bohrmaschine?“ „Welche Bohrmaschine meinst du denn?“, erkundigt sich der Zahnarzt. Andi erzählt ihm dann die Geschichte von der Bohrmaschine, die er in der Schule gehört hat. Daraufhin beginnt Dr. Reinweiß herzlich zu lachen und spricht zu ihm „So eine Bohrmaschine hat nur dein Papa zu Hause. Sieh her, mit diesem Bohrer habe ich deinen Zahn repariert“. Andi sieht den Bohrer an und wundert sich, da dieser gerade einmal so dick wie ein Zahnstocher ist. Dr. Reinweiß erklärt ihm noch „Du darfst dir jetzt eine Füllung in der Farbe deiner Wahl aussuchen.“ Andi kann sich bei den vielen Farben gar nicht entscheiden. Es gibt gelbe, orange, rote, grüne, blaue und pinke Füllungen. Nach einigen Überlegungen wählt er die grüne Füllung. „Vergiss nicht, deine Zähne drei Mal täglich gründlich zu putzen, damit sie weiterhin so schön bleiben“, zwinkert der Zahnarzt Andi zu. Danach darf sich Andi noch ein kleines Spielzeug aus einer Schatzkiste aussuchen.

Als er am nächsten Schultag von Richard gefragt wird, wie es beim Zahnarzt gewesen ist, erzählt ihm Andi lachend vom Zahnarztbesuch und zeigt ihm voller Stolz seine grüne Füllung.

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