Hugo und Nils als Lebensretter

Es ist ein sehr warmer Frühlingstag. Die beiden Brüder Hugo und Nils spielen gerade im Garten ihrer Großmutter Ball. Nachdem Nils den Ball nicht an seinen Bruder weitergeben möchte, ärgert sich dieser über ihn „Das Ballspielen mit dir macht überhaupt keinen Spaß, wenn du so unfair spielst!“ Währenddessen versucht Hugo die ganze Zeit verzweifelt seinem Bruder den Ball abzunehmen. Nils scheint es großen Spaß zu machen, Hugo etwas zu ärgern. Doch plötzlich bleibt Nils mit dem Ball in seinen Händen wie angewurzelt stehen und starrt verdutzt zu Boden.

Hugo sieht seine Chance gekommen und reißt Nils den Ball aus seinen Händen. Diesem scheint der Ball im Moment aber nicht wichtig zu sein. Er redet Hugo energisch an „Pass bitte auf, wo du hintrittst! Dort drüben am Boden liegt ein kleines Vogelbaby!“ Nun sieht auch Hugo das kleine Vogelbaby am Boden liegen. Die beiden Buben sehen sich gegenseitig erschrocken an. „Wir müssen den kleinen Vogel schnell in Sicherheit bringen, bevor Großmutter´s Kater Balu ihn findet!“ 

Hugo läuft nun blitzschnell ins Haus, um eine kleine Schachtel zu holen, während Nils vor dem Vogel Wache hält. Nachdem Hugo einen kurzen Augenblick später mit einer Schachtel wiederkommt, legen die beiden Buben ihn vorsichtig hinein. „Was sollen wir denn jetzt bloß machen?“, fragt Hugo seinen Bruder besorgt. Nils läuft hastig zum Haus der Nachbarn hinüber, um die Großmutter um Hilfe zu bitten. 

Diese trinkt nämlich gerade einen Kaffee mit der Frau Nachbarin. Nachdem auch die Großmutter das Vogelbaby begutachtet hat, spricht sie stolz zu den beiden Buben „Ihr habt dem Kleinen ausgezeichnet erste Hilfe geleistet. Jetzt ist es wichtig, dass wir ihn in den Schatten bringen.“ „Wir können die offene Schachtel ja unter dem Baum dort drüben hinstellen“, schlägt Nils vor. Daraufhin meint die Großmutter „Hier draußen ist es für den Kleinen viel zu gefährlich, da Balu ihn sofort aufspüren und fressen könnte. Nehmen wir ihn zuerst mit hinein ins Haus, danach kümmern wir uns um alles Weitere.“

Dort angekommen kocht die Großmutter erst einmal ein Ei, das sie dem Vogel mit einer stumpfen Pinzette zum Fressen geben. Glücklicherweise hat die Großmutter auch eine kleine Kunststoffspritze von der letzten Basteleinheit mit Nils und Hugo übrig. Damit können die drei dem Vogel etwas Wasser verabreichen. 

„Das habt ihr wirklich super gemacht. Der Kleine wurde vorerst gut versorgt. Trotzdem ist es sehr wichtig, dass wir ihn schnellstmöglich professionell behandeln lassen, da wir nicht wissen können, ob der Vogel gestürzt ist und dadurch schwerere Verletzungen davongetragen hat. Ich rufe jetzt den Tierarzt an und erkundige mich, wo wir ihn hinbringen können. Bitte achtet in der Zwischenzeit gut auf den Kleinen, berührt ihn aber bloß nicht!“ Hugo und Nils sehen sich besorgt an „Hoffentlich geht es dem Vogel bald wieder gut.“ Nils ist so aufgeregt, dass er das Telefonat von der Großmutter und dem Tierarzt am liebsten belauschen würde. Als er gerade dabei ist, sein Ohr an die Küchentüre anzulegen, hört er gerade noch „Alles klar, vielen Dank, Herr Doktor.“ 

Einen Moment später kommt die Großmutter aus der Küche heraus und spricht zu den beiden Buben „Es gibt einen Verein für kleine Wildtiere in Not, dorthin werden wir den Babyvogel jetzt bringen. Dort wird er bestens versorgt und hat eine sehr große Chance, wieder ganz gesund zu werden.“ Die drei ziehen schnell ihre Schuhe an, legen die Schachtel vorsichtig in den Kofferraum und fahren sofort los. Während der Fahrt hören sie den Vogel die gesamte Zeit über piepen, so, als würde er sich sehr auf sein neues Zuhause freuen. 

Als sie angekommen sind, nimmt eine freundliche Dame die Schachtel entgegen und erklärt ihnen „Ich werde ihn jetzt gleich mit Nahrung versorgen und danach kommt er in einen Käfig mit Wärmelampe, in dem auch andere Babyvögel wohnen. Sobald er groß genug ist, werden wir ihn wieder in die Natur auslassen.“ Großmutter, Hugo und Nils bedanken sich bei der Dame für ihre Mühen, winken dem piependen Vogel zu und fahren wieder zurück nach Hause. 

Nachdem sie wieder beim Haus der Großmutter angekommen sind, machen sie sich auf die Suche nach weiteren hilfsbedürftigen Vogelbabys. Glücklicherweise ist aber keines mehr zu finden. Als ihre Mama die beiden Buben am Abend abholt, erzählen sie ihr sofort von ihrem Erlebnis mit dem kleinen Vogelbaby. Daraufhin ist auch die Mama sehr stolz auf ihre beiden Söhne.

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